Armut redet mit

Armut redet mit - Gemeinsame Sache machen
Das meint die Presse:

Am 14. Dezember 2014 berichtete der Generalanzeiger darüber:

„Armut redet mit“

Förderverein Zille e.V. möchte ein Forum schaffen

von pm

GOSLAR. „Das Thema ‚Armut' muss erneut in den Mittelpunkt gestellt werden", argumentierte Pfarrer Reinhart Brückner, der seit mehr als 15 Jahren den Vorsitz im Förderverein Zille führt. „Solange beim Thema Zille und Armut immer noch die Nase gerümpft wird und Menschen den Weg in den Tagestreff nicht finden, um sich vor Ort ein Bild zu machen, ist der Wurm drin. Menschen benötigen so einen Ort, wo Leib und Seele aufgehoben sind, wo neben einem gesunden Mittagstisch auch noch soziale Kontakte möglich sind." Er verweist unter anderem auf die mangelhafte Teilhabemöglichkeiten an Bildungs- und Freizeitaktivitäten.. Er berichtet von Erfahrungen als Pfarrer und teilt mit, dass Eltern oftmals zögern, um die Möglichkeit der Finanzierung von zum Beispiel Freizeitveranstaltungen im kirchlichen Bereich in Anspruch zu nehmen. Scham ist schon ein großes Thema. „Wenn jemand an die Türen unserer Kirche klopft und um Hilfe bittet, dann wird niemand abgewiesen. Aber dort, wo vermehrt Hilfe erforderlich ist und außer einer ,Lebensmitteltüte` und ,einem guten Wort' nicht weiter geholfen werden kann, wird oft auf den Tagestreff Zille verwiesen", sagte Reinhardt Brückner. Seit mehr als 15 Jahren setzt sich der Förderverein. Zille e. V. gegen Ausgrenzung und für Toleranz und Integration von sozial benachteiligten Menschen in Goslar ein. Vereinsziel ist es, die Arbeit des Tagestreffs Zille auf breiter Basis zu unterstützen und die Weiterentwicklung der Arbeit zu fördern. „Das Thema Armut auf die politische Ebene zu transportieren war stets Thema, und Anliegen der Vereinsmitglieder", so resümierte Michael Ohse, der als zweiter Vorsitzender den Blick in diese Richtung schärfen möchte. „Millionen Menschen leben in der EU unterhalb der Armutsgrenze, davon 19 Prozent Kinder. Nach diesen Zahlen kann es nur heißen: Die Bekämpfung der Armut ist auf Bundesebene als Langzeitaufgabe zu sehen - muss aber auf örtlicher Ebene Befürworter finden und umgesetzt werden. Auch in Goslar gibt es nach wie vor Armut - aber eher versteckte Armut - und somit auch Kinder, die in Armutssituationen aufwachsen", erläutert Michael Ohse. „Es ist wichtig, das öffentliche Bewusstsein für das Problem und die Wahrnehmung der Ursachen für Armut zu schärfen. Viele Menschen arbeiten in Vollzeit, können aber ihren Lebensunterhalt davon nicht bestreiten. Unter diesen Bedingungen sind Menschen dann auf Institutionen, wie den Tagestreff Zille, aber auch den ,Kleinen Tisch' in Goslar angewiesen." argumentierte Evelin Vopel, die als Geschäftsführerin des Fördervereins und als Leiterin des Tagestreffs Zille vertreten ist. Der Förderverein Zille e. V. möchte durch die Aktion „Armut redet mit" ein Forum schaffen, um die öffentliche Diskussion zum Thema Armut in Goslar wieder anzufachen. Ein Forum schaffen meint, anzuregen, sich in der Presse oder durch gezielte Aktionen mit dem Thema Armut in Goslar auseinander zu setzen, es erneut in den Blickpunkt zu rücken, um die Situation für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu schärfen.

Förderverein Zille präsentiert
Von links: Pfarrer Reinhard Brückner, I . Vorsitzender Förderverein Zille e.V., Evelin Vopel, Geschäftsführung Förderverein Zille e.V. und Michael Ohse, 2.Vorsitzender Förderverein Zille e.V.
Foto: privat

Am 14. Dezember 2014 berichtete der Harzer Panorama darüber:

Aktion „Armut redet mit“

Förderverein der Zille will Vorurteile beseitigen

von cf

GOSLAR. Das Thema Armut muss raus aus der Schmuddelecke, wünscht sich der Förderverein des Tagestreffs Zille in Goslar. „Solange beim Thema Zille und Armut immer noch die Nase gerümpft wird und Menschen den Weg in den Tagestreff nicht finden, um Fragen zu stellen und um sich vor Ort ein Bild zu machen, ist der Wurm drin", sagt Evelin Vopel, Geschäftsführerin des Tagestreffs. Schon vor eineinhalb Jahren sei die Aktion im Gespräch gewesen. Doch nun sollen Taten folgen. „Das Thema ist in Goslar nicht ganz so verankert, wie wir das gerne hätten", erklärt Michael Ohse, 2. Vorsitzender des Fördervereins. Deshalb möchte der Verein durch die Aktion „Armut redet mit" ein Forum schaffen, um die öffentliche Diskussion zum Thema Armut in Goslar erneut anzufachen. Mithilfe von selbstgestalteten Werbeanzeigen sollen Betroffene, Bürger und Politiker auf das Thema aufmerksam gemacht werden, um sich dann in der Presse oder durch gezielte Aktionen mit dem Thema Armut in Goslar auseinanderzusetzen, es erneut in den Blickpunkt zu rücken, um die Lobbyarbeit für Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen zu fördern. Die Aktion soll ausschließlich über Spendenmittel finanziert werden. Die Anschubfinanzierung für den Start und einen weiteren Termin im Frühjahr 2015 übernimmt der Förderverein.

Politischer Hintergrund

Schnell kann man in eine unangenehme Situation geraten. Dazu tragen etwa Scheidungen, Kündigungen oder Krankheit bei. Auch Alleinerziehende leben oft am Existenzminimum und müssen in verschiedenen Situationen jeden Cent umdrehen. Viele Menschen arbeiten in Vollzeit, können aber ihren Lebensunterhalt nicht davon bestreiten. Der Staat muss dann aufstocken. Unter diesen Bedingungen sind Menschen dann auf die öffentliche Fürsorge angewiesen, auf Institutionen wie den Tagestreff Zille und anderen Institutionen. Sage und schreibe 80 Millionen Menschen leben in der EU unterhalb der Armutsgrenze, davon 19 Prozent Kinder. In Goslar sind es circa 20 Prozent, jedes fünfte Kind ist betroffen. „Nach diesen Zahlen kann es nur heißen: Nichts ist gut — auch in Goslar nicht. Die Bekämpfung der Armut ist auf Bundesebene als Langzeitumfrage zu sehen — muss aber auf örtlicher Ebene Befürworter finden und vor allen Dingen umgesetzt werden", findet der Förderverein.

Förderverein Zille präsentiert
Reinhard Brückner, Evelin Vopel und Michael Ohse (v.l.n.r.) wollen Aktionen zum Thema „Armut" anregen.
Foto: Franz

Einfluss nehmen

Unter dem Slogan „Armut redet mit" hätten Betroffene, Bürger, Verwaltung, und Politik die Möglichkeit, ihre Meinung zu veröffentlichen und somit Einfluss zu nehmen auf das örtliche Geschehen. Diskussionen, Vorschläge, daraus resultierende Spenden oder Aktionen —das soll aus dem Projekt heraus entstehen. „Durch Spenden wird etwa auch unser Mittagstisch finanziert", erklärt Evelin Vopel. Dieser stehe bereits auf der Kippe. In der Zille selbst hoffe man auf eine Image-Aufbesserung. Auch der Mittagstisch sei vorurteilsbehaftet. „Wir wollen weg vom Image der Suppenküche. Hier essen Menschen miteinander in Würde", erklärt der 1. Vorsitzende, Pfarrer Reinhard Brückner. Leider würde die Allgemeinheit „betrunkene Penner" und Hilfebedürftige oft in eine Schublade stecken. Von diesem Schmuddelimage will die Zille nun endgültig und ein für alle Mal weg. Seit mehr als 15 Jahren setzt sich der Förderverein gegen Ausgrenzung und für Toleranz und Integration von sozial benachteiligten Menschen ein. Ziel ist es, die Arbeit des Tagestreffs Zille auf breiter Basis zu unterstützen und die Weiterentwicklung der Arbeit zu fördern. Mehr als 50 Mitglieder unterstützen die Arbeit des Fördervereins auf breiter Ebene.


Am 10. Februar 2016 berichtete extra am Mittwoch darüber:

extra am Mittwoch

500 Euro für Projekt "Armut redet mit"

GOSLAR. Bei einer Tasse Kaffee überreichten Anna-Maria Hausbrandt und Sigrid Fischer von Inner Wheel am Donnerstag eine Spende in Höhe von 500 Euro an den zweiten Vorsitzenden des Fördervereins Zille, Michael Ohse, und die Geschäftsführerin Evelin Vopel. „Mit dieser Spende soll das Ende 2014 gestartete 'Armut redet mit' erneut in den Blickpunkt gestellt werden", erläutert Vopel. „Uns ist es wichtig, das Thema Armut breiter zu verankern." „Armut hat sich verfestigt — auch hier in Goslar", stellt Ohse fest. „Die Auswirkungen sind nicht so sichtbar wie in den Großstädten. Vielen Menschen ist es jedoch nicht möglich, trotz Arbeit für einen angemessenen Lebensunterhalt zu sorgen." „Dies spiegelt sich auch im Tagestreff wieder", ergänzt Vopel. „Die Besucherzahlen sind in den letzten Monaten auf 55 Personen pro Tag gestiegen — letztes Jahr waren es 40. Diese Tendenz ist bundesweit festzustellen?“

Förderverein Zille präsentiert
Evelin Vopel (links) und Michael Ohse vom Förderverein Zille nehmen die Spende von Anna-Maria Hausbrandt und Sigrid Fischer (rechts) von Inner Wheel entgegen.
Foto: privat