Presseartikel 25. Februar 2018

 

Harzer Panorama

 

Eintracht-Stiftung begrüßte 400 bedürftige Gäste zum Braunkohlessen im Stadion

 

Rekordteilnahme im 3.Jahr: Tagestreff Zille verdoppelt Teilnehmerzahl

 

Von Jörg Kaspert

 

Goslar-Braunschweig. Am Mittwoch bewirtete die Stiftung von Eintracht Braunschweig zum 3. Mal geladene Gäste, die von Wohnungslosigkeit bzw. Armut betroffen sind, mit einem Braunkohlessen samt buntem Rahmenprogramm im Ein-tracht-Stadion. Die Initiative dazu ging 2016 von der ortsansässigen Firma Hörgeräte Böckhoff aus. Sie übernimmt die Kosten für alle Essensportionen. Natürlich gehören auch Fleisch und Wurst zum kräftig-deftigen Essen. Im ersten Jahr kamen 200 Menschen, 2017 waren es 300, jetzt kamen über 400 Gäste in den schicken Business-Bereich des Eintracht-Stadions, der auch an Spieltagen für normale Fußballfans verschlossen bleibt. „Wir werden bei dieser Zahl von gut 400 bleiben, damit es keine anonyme Massenveranstaltung wird", überbrachte Stiftungsvor-stand Miriam Herzberg die Ein-ladungskarten an den Tagestreff Zille an der Goslarer Mauerstraße persönlich. „Es war nicht leicht, für unsere Tombola 400 Preise zusammenzubekommen, aber wir haben es geschafft." Der bunte Rahmen an der Hamburger Straße beinhaltet außer-dem Stadion-Führungen, Foto-Shooting mit der berühmten Meisterschale von 1967 sowie Gespräche mit Marc Arnold, sportlicher Leiter der blau-gelben Profi-Fußballer. „Ein paar Nachwuchs-Spieler werden zu Nachwuchs-Kellnern." Den Namensstreit um die Hauptspeise löst Herzberg diplomatisch: „Wir servieren grünen Braunkohl." Ganz bewusst wählt man den Termin für die wohltätige Aktion im Februar und nicht im Advent. Partner ist die Diakonische Gesellschaft. „Wohnungsnot und Armut gibt es nicht nur zu Weihnachten, sondern an 365 Tagen im Jahr.

 

Braunkohlessen im Stadion
Am Montag überbrachte die Stiftung von Eintracht Braunschweig die Einladungskarten zum Braunkohlessen an den Goslarer Tages-treff Zille. V.l.n.r. Michael Bahn, Regionalleiter der Diakonischen Gesellschaft Zille-Sozialarbeiterin Anna-Lisa Ehrenberg, zwei ehrenamtliche Helfer und ein Nutzer des Tagestreffs an der Mauerstraße sowie Miriam Herzberg, Vorstand der Eintracht Braunschweig Stiftung und Pressesprecherin des Vereins mit den Profi-Fußballern als Aushängeschild. - Foto: Kaspert

 

Wir freuen uns, für ein paar Stunden der Unbeschwertheit sorgen zu können - und das im guten Wohnzimmer von Eintracht Braunschweig", so Michael Bahn von der Regionalleitung Braunschweig der Diakonischen Gesellschaft. „Für diese Menschen bedeutet das: Ich komme mal wieder raus", stünde der Ereignis-Charakter durch das Fußballstadion als Schauplatz im Vordergrund, gepaart mit Geselligkeit und einem guten Essen. „Eintracht-Fan zu sein, das endet nicht an der Stadtgrenze. Das bot in der ganzen Region Tradition." Eingeladen werden aber nicht gezielt die Fans der Löwen, sondern Menschen mit wenig Geld in der Tasche. Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen: Das Braunkohl-Essen nimmt eine Sonderstellung ein.

Braunkohlessen im Stadion
Hier im Business-Bereich des Eintracht-Stadions, hoch oben entlang der Haupttribüne, sitzen an Spieltagen die besonders zahlungs-kräftigen Eintracht-Fans. Beim Braunkohlessen blieb kein Platz frei. Fotos(3): Eintracht Braunschweig Stiftung

Im letzten Jahr meldeten sich seitens der Zille-Besucher 11 Teilnehmer an, dieses Mal sind es 22 plus drei Mitarbeiter, sodass man Bus, PKW und Bahn in Anspruch nahm für die An- und Abreise, bezahlt aus den Mitteln des Tagestreffs, denn die Einladungskarte gilt nur innerhalb der Stadt Braunschweig zugleich für Bus und Bahn und ermöglicht so etwa zwei Dritteln der Gäste eine kostenlose An- und Abreise. Der Tag entwickelte sich prächtig, insbesondere weil mit Stürmer Domi Kumbela einer der beliebtesten Eintracht-Profis kam, um für Autogramme und begehrte Fotos mit ihm zu sorgen.

 

Braunkohlessen im Stadion“
Domi Kumbela, Eintracht-Stiirrner und mehrfacher Aufstiegsheld in den blau-gelben Farben, erfüllte gut gelaunt die Foto-Wünsche, heute Seifies genannt Auch so beweist ein Fußball-Profi, dass er nicht abgehoben ist und ein Herz für gute Zwecke hat.

Als eines der größten Braunkohl-Essen in Niedersachsen kamen fast 400 bedürftige Personen aus Braunschweig, Helmstedt, Gifhorn, Wolfenbüttel, Peine, Goslar und Salzgitter. Einige Begleiter und Offizielle kamen oben drauf. „Die Einladungen wurden im Vorfeld von der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH bedarfsgerecht verteilt", zeigte sich Herzberg überzeugt, die richtige Zielgruppe versammelt zu hoben. Auch Sportdirektor Marc Arnold stand hinter der langen Speise-theke und gab das Essen persönlich aus. Fotografin Verena Meier lichtete die Gäste ohne Honorar ab, um ihnen ein Erinnerungsstück mitgeben zu können. „Aufgrund des großen Erfolges der vergangenen Jahre war schnell klar, dass wir auch 2018 wieder etwas Gutes für die Bürgerinnen und Bürger tun wollten", so Gudrun Berg-Steinmeier, Geschäftsführerin der Firma Hörgeräte Böckhoff. „Ich freue mich sehr darüber, dass das Einzugsgebiet über Braunschweig hinaus noch deutlich erweitert werden konnte und dieses Mal doppelt so viele Menschen wie im Jahr 2016 unserer Einladung gefolgt sind." Martin Klockgether, Fachbereichsleiter Soziales und Gesundheit der Stadt Braunschweig: „Das soziale Engagement der Braunschweiger Bürgerschaft ist bemerkenswert. In dieser Stadt gibt es viele, die bereit sind, hilfebedürftige Menschen zu unterstützen. Auch das heutige Braunkohlessen für Be-dürftige ist ein gelungenes Bei-spiel dafür." Sie betonte, die Vermeidung von Wohnungslosigkeit sei in Braunschweig ein gewichtiges Thema. Gemeinsam mit der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten werde einiges dafür getan, Menschen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren. „Unser Anliegen der Eintracht-Stiftung ist es, uns nachhaltig zu engagieren", so Herzberg. Michael Bahn: „Dieses Essen im Stadion ist etwas ganz Besonderes für unsere Gäste, die zum Teil große Eintracht-Fons sind und sonst nicht ins Stadion gehen können. Ein derartiges Engagement baut Berührungs-ängste ab und trägt dazu bei, das Selbstwertgefühl der Menschen zu steigern."

 

Braunkohlessen im Stadion“
Marc Arnold, sportlicher Leiter der Fußballer von Einfracht
Braunschweig,unterstützte das gastronomische Team.
Natürlich gab es nicht nur Braunkohl satt,sondern auch
Fleisch und Wurst.