Presseartikel 8. September 2017

 

Goslarsche Zeitung

 

"Helfen als Menschenpflicht"

 

von Joachim Dürich

 

Goslar. Das neue Zille-Team, Susanne Albrecht, Anna-Lisa Ehrenberg und Kerstin Ehlers, freute sich über den regen Besuch zum Vortrag über Armut und Helfen im Rahmen der Diakonie -Woche. Referent Pfarrer i.R. Rüdiger Herzog konnte in der Zille sehr einfühlend und informativ dazu berichten. Ausgehend von der biblischen Erzählung, dass der Mensch die Gemeinsamkeit zum Überleben braucht und sich schon immer gegenseitig geholfen hat, kristallisierte sich schnell der hohe Stellenwert der Hilfe für Arme oder Notleidende heraus. Anschauliche Bilder und Videos zeigten nicht nur frühchristliche Salbungen und Heilungen, auch die oft lebensgefährlichen Rettungsaktionen unserer Hilfsdienste Feuerwehr und Seenotrettung bewiesen das Gemeinschaftsfühlen. So merkte man schon hier, dass Helfen gegenseitig positive Gefühle auslöst, jeder fühlt sich besser. -Rüdiger Herzog lobte das Engagement im Ehrenamt, ohne das vieles nicht möglich wäre. Er denkt dabei nicht nur an die Hilfsdienste Diakonie, Caritas, Misereor oder Brot für die Welt, auch das Einbringen in Sportvereinen, Musik- und Jugendgruppen oder bei älteren Menschen ist unverzichtbar. Schon das alttestamentliche Wort „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ bestätigt die enge Bindung zwischen den Menschen. Und genau das hat nun die Wissenschaft mit neuester Technik bewiesen. Interessant waren dazu Herzogs Ausführungen über die Spiegelneuronen.

 

GZ: Rüdiger Herzog, Helfen als menschenpflicht
Rüdiger Herzog sprach in der Zille über Armut und Helfen
Foto: Dürich

 

Nicht nur das Gähnen des Gegenübers steckt an, auch seine Emotionen springen in mein Hirn, werden dort gespiegelt aufgenommen und bewirken Empathie. Ich fühle, was du fühlst. Ich kann also mitfühlen und entsprechend handeln und helfen — das fühlt sich gut an.
Anerkennender Beifall bestätigte den gut verständlichen Vortrag, der erkennbar überzeugte.